Briefmarkensammlerverein Berliner Bär e.V. in Berlin
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Europakarte - Europa als Werbesymbol

 
 
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5. Der Europa-Umriß als allgemeines Werbesymbol in postalischen Stempeln und in Postwertzeichen

(Auf dem Weg von der "Entdeckung Europas durch die Europäer" zu den "Vereinigten Staaten von Europa")

 

Albanien war ab 1946 eine sozialistische Volksrepublik, die trotz ihrer Zugehörigkeit zum COMECON und zum Warschauer Pakt ab etwa 1956 einen Standpunkt ein­nahm, der von der durch die Sowjetunion diktier­ten Ideologie abwich. Ab 1961 strebte Albanien ideologisch dem chinesischen Sozialismus-Vorbild nach, warb aber immer wieder auch um die Anerkennung seiner Zugehörigkeit zur europäischen Völkerfamilie.

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Abb. 48: 1962 gab Albanien einen Satz Europa-Marken heraus, bei dem die Werte zu 0,5 und zu 11 Lepta (hier: Mi 686) die Europa-Karte zeigen mit einem herausgestellten Albanien-Umriß und der Lage-Kennzeichnung durch die geografischen Koordinaten.

Aber auch für Internationale Tagungen und Dienstleistungsangebote wird mit dem Europa-Symbol geworben.

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Abb 49: Österreich wirbt 1956 für den “23. Internationalen Kongreß für Wohnungswesen und Städtebau” in Wien mit der Europakarte und einigen Stadtplan-Skizzen auf einer Sondermarke (Mi 1027).

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Abb. 50: Bereits im Jahr 1953 warb Belgien mit einer Briefmarke für das Büro der Europäischen Jugend ebenfalls mit dem logohaft verwendeten Europa-Umriß

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Abb. 51: Monaco verausgabt 1962 eine Luftpostmarke (Mi 698) mit dem griechischen Gott Hermes (flie­gender Götterbote) über einer Teilkarte von Europa, um seine Einbindung in das europäische Luftpostnetz zu propagieren.

Zu diesem Zeitpunkt nutzten die EWG-Staaten noch keine kartografischen Darstellungen zur Werbung auf ihren CEPT-Briefmarken. Es kann jedoch fast wie eine Regel betrachtet werden, daß besonders die noch nicht der jeweiligen europäischen Staatengemeinschaft beigetretenen Länder für ihre Europazugehörigkeit verstärkt mit dem europäischen Kartenbild in postalischem Material werben.

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Abb. 52: Ungarn warb 1962 mit der Marke (Mi 1819) für den “14. Internationalen Esperanto-Kongress der Eisenbahner” in Buda­pest unter Verwendung einer Europakarte.

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Abb. 53: Hier warben die österreichischen “Jung-Sozialisten” mit der Europakarte in einem Sonderstempel von 1958 für ihren “Europatag” (auf einem Einlieferungsschein für ein Einschreiben mit der Aufgabenummer 001).

Der kartografische Umriß der zur EWG gehörenden Länder wurde im Jahre 1973 von Zypern für Werbezwecke auf einer Briefmarke genutzt, nachdem Zypern den Assoziierungsstatus zur EWG erhalten hatte. Damit hoffte man, europäischen Handel und Tourismus auch auf die zypriotische Insel lenken zu können.

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Abb. 54: MiNr. 397 von Zypern

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Abb. 55: Viele Städte in Europa warben irgendwann mit Europas Kartenumriß in Werbeklischees von Maschinen-Serienstempeln ihrer Postämter für ihre verkehrsgünstige Lage “im Herzen Europas”, hier dokumentiert an einem Beispiel aus Frankreich.

Im Zuge der Öffnungsbestrebungen der Ostblock-Staaten, die unter den Stichworten “Glasnost” und “Perestroika” in unser aller Erinnerung sind, gab die Sowjetunion 1989 einen Satz Briefmarken heraus, mit dem sie für die Anerkennung ihres Bedürfnisses warb, zum “Gemeinsamen Europäischen Haus” zugehörig zu sein.

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Abb. 56: Sowjetischer Einschreibe-Ersttagsbrief mit Zier-Zudruck, dem kompletten Satz (Mi 5955 - 5957) und Sonderstempel, die alle die Europakarte zur Verstärkung der Werbeaussage zeigen. Die Marke zu 5 Kopeken erschien auch als Kleinbogen mit werbender deutscher und russischer Inschrift anläßlich des Gorbatschow-Besuches in der Bundesrepublik Deutschland.

Österreich hatte das „Europäische Haus“ bereits 1959 (MiNr. 1059) im Zusammenhang mit einer Europakarte dargestellt.

Als Deutsche wissen wir die ans Wunderbare grenzenden Entwicklungen, die durch diese Umwälzungen ausgelöst wurden, ganz besonders zu schätzen, ermöglichten sie doch den Bürgern in der DDR das Ende ihres dogmatisch erstarrten Staatsgebil­des einzuleiten, uns allen, die Einheit der beiden deutschen Teilstaaten zu gewinnen und bereits 1991 die EU ohne langwierige Vorbereitungen um die ehemalige DDR zu erweitern.

 

Verwendete Literatur:

  • Arbeitsgemeinschaft “Landkarten - Vermessung – Entdeckungsgeschichte der Erde”, Rundschreiben der.., c./o. U. Mailand, Hagedornstr. 34, 33790 Halle (Westf.)
  • Bender, J.G. „Vereintes Europa auf der Briefmarke“, München 1967
  • Brockhaus-Enzyklopädie, 19. Ausgabe von 1988, Band 6, Seiten 639 ff
  • “Europapost”, Hrsg.: Philatelisten-Union Vereintes Europa, c./o. Dittmerstr. 16, 30519 Hannover
  • “Fischer Weltalmanach”, Jahrgänge 1964 bis 2004
  • Kleger, H./ Karolewski, I.P./ Munke, M. „Europäische Verfassung – Zum Stand der europäischen Demokratie im Zuge der Osterweiterung“, 2. Aufl., Hamburg 2002
  • Landeszentrale für Politische Bildung NW „Briefmarken, Sonderstempel, Dienstpost und andere postalische Dokumente als Spiegel europäischer Einigungsbemühungen“, 5 Begleithefte zu einer Dia-Serie, Düsseldorf 1969/1971)
  • Michel-Kataloge
  • Presse- und Informationsabteilung des Europarates „Leitfaden durch den Europarat“, Straßburg, o. J. (ca. 1976)
  • Rötzel, W. „Europamarken – Gemeinschaftsausgaben“, in „Archiv für deutsche Postgeschichte“, Heft 1/1979 (S. 58 ff)
  • Schöndube, C. „Europa von A – Z“, Bonn 1970
  • Thiel, E. „Die europäische Gemeinschaft – Zwischen Krise und Bewährung“, München 1976
  • Woyke, W./ Nieder, K./ Görtemaker, M. „Sicherheit für Europa? Die Konferenz von Helsinki und Genf“, Opladen 1974

Ich danke Herrn Friedrich Karl Oetker von der „Philatelisten-Union Vereintes Europa“ aus Hannover sehr herzlich für die zuvorkommende Unterstützung beim Beschaffen von Stempel-Material vom Europarat!

Autor: Ralf L. Kraak

Adresse siehe Vorstand

Autor des Artikels über die Entdeckung Europas durch die Europäer Nachricht an den Autor senden

Aktualisierte Neuausgabe eines Artikels vom gleichen Autor, der im Mai 2002 als gemeinsames Sonderheft des BSV. „Berliner Bär“ e. V. und der Arbeitsgemeinschaft „Landkarten – Vermessung – Entdeckungsgeschichte der Erde“ des VPhA im BDPh e. V. erschienen ist mit dem Titel: Die „Entdeckung“ Europas durch die Europäer – Der symbolhafte Gebrauch des Kontinent-Umrisses auf dem Weg zu den „Vereinigten Staaten von Europa“

Berlin, im Januar 2005

 

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aktualisiert am: 24.05.2018